Allgemeines:
Der kleinste Vertreter der Familie der Papageien ist der Wellensittich.
Er misst etwa 20 cm und hat ein Gewicht von 35-50 g. Die Lebenserwartung liegt in Gefangenschaft und guter Haltung bei ca. 10 Jahren. Wobei auch Tiere mit 15 Jahren und älter bei guter Haltung vorgekommen sind.
Den Wellensittich gibt es in sehr vielen verschiedenen Farben. Dabei wird er in zwei Reihen nämlich in die Grünreihe und die Blaureihe unterteilt. Auch verschiedene Zeichnungen kommen bei diesen Tieren vor. Ein paar Beispiele der Farbschläge sind weiter unten zu sehen.
Der Welli ist ein eher ruhiger, geselliger und durchaus zutraulicher Vogel. Sie können mit etwas Geduld leicht an den Menschen gewöhnt werden.
Trotzdem sollten immer mindestens 2 Tiere (am besten Paarweise) zusammengehalten werden. Bei der Haltung von mehreren Tieren sollte auf ein Gleichgewicht der Geschlechter geachtet werden. Eine reine Männergruppe ist durchaus machbar, wobei von einer reinen Mädels-Clique abzuraten ist.
Auch diese Art der Sittiche liebt es zu Baden, mit Seilen und Holzspielzeug zu spielen und "schreddern" gerne alles was Ihnen in den Weg kommt ;)
Ausstattung des Käfigs:
Der Käfig sollte ein Mindestmaß von ca. 80 cm Länge, 40 cm Breite und 50 cm Höhe für ein Paar haben.
Es sollte immer ein länglicher Käfig bevorzugt werden - Je größer umso besser! Täglicher Freiflug hält den Sittich Fit & Gesund.
Täglich frisches Wasser oder auch gerne Kräutertee (in schwacher Dosierung - 1 Teesackerl auf 0,5l)
und sauberes Körnerfutter sollte Voraussetzung sein.
Der Käfigboden sollte mit mineralischem Vogelsand (ca. 1 cm dick) bedeckt sein. Dieser lässt sich leicht mit einem feinen Sieb reinigen. (Sollte jedoch regelmäßig erneuert werden.) Auch für die Verdauung werden immer wieder kleine Steinchen gefressen.
Eine Sepiaschale bzw. ein Kalkstein muss unbedingt angeboten werden.
Plastikstangen sollten durch Naturäste von nicht giftigen Bäumen wie heimischen Obstbäumen, Haselnuss, Ahorn, Buche etc. ersetzt werden. Das ermöglicht dem Tier das benagen, wobei der Schnabel abgenützt und nicht zu lange wird. Gerne regelmäßig erneuern.
Auch beim Spielzeug sollte auf Holz zurückgegriffen werden!
Spiegel gehören nicht in einen Vogelkäfig - sie stören das Sozialverhalten der Tiere.
Aufstellort des Käfig:
Der Käfig sollte so aufgestellt werden das keine ZUGLUFT herrscht. Auch ein paar Sonnenstrahlen sollten den Platz erreichen können.
Ernährung:
Der Welli ernährt sich hauptsächlich von Körnern. Hierbei sollte auf eine gute Mischung zurückgegriffen werden.
Weiters kann man folgendes Zusatzfutter reichen:
Frisches Obst wie Apfelspalten (ohne Kerne - sind schlecht verträglich - und ohne Schale wenn gespritzt), Weintrauben etc... wobei Obst durch den hohen Fruchtzucker nur selten gereicht werden sollte. (Viele Tiere machen ohnedies einen Bogen um Obst.) Keine Zitrusfrüchte!!
ICH VERFÜTTERE GAR KEIN OBST AN MEINE WELLENSITTICHE
Frisches Gemüse ist da schon eher was für den Gaumen: Karotten, Fenchel, Staudensellerie, Salatblätter, Broccoli, Salatgurke etc...
Frische Kräuter wie Thymian, Dille, Basilikum sind sehr gesundheitsfördernd. (Max. 1x/Woche)
Wildkräuter und Samenstränge von der Wiese, Vogelmiere, Löwenzahn, Hirtentäschl, Golliwoog(Schönpolster) und Wegerich werden auch sehr gerne angenommen.
Mit roten oder gelben Hirsekolben lassen sie sich leicht an die Hand locken. (Geduld ist gefragt)
Erklärung der Zuchtgrößen:
Schon einmal von den Ausdrücken Farbwellensittich, Schauwellensittich oder "Hansi-Bubi" gehört? Hier eine kurze Erklärung dazu:
Unter dem Begriff Schauwellensittich und Farbwellensittich versteht man einen Zuchtstandard welcher international definiert ist. In diesem Standard sind genaue Vorgaben von z.B. Größe, Anzahl der Kehltupfen, Farbe, Körperform, Haltung usw... festgelegt. Bei einer Vereinsschau, Bundesschau oder Meisterschaft werden diese Eigenschaften mit Punkten bewertet.
Der Schauwellensittich wird in der Regel nach auf Größe gezüchtet, wobei der Farbwellensittich eher seinem Vorbild, der Wildform, ähneln soll. Somit, eher klein gehalten, sollte er nur etwa 18 cm Körperlänge haben.
Der "Hansi-Bubi" ist die Bezeichnung für die "Haustier-Variante" diese werden meist einfach nach Lust und Laune bzw. Gefallen gezüchtet, und es werden keine Standards berücksichtigt. Diese sind auch nicht für Ausstellungen geeignet.
In meinem Schwarm finden sich Farbwellensittiche und "Hansi-Bubi´s". Bei Ausstellungen nehme ich nicht teil.
Farbschläge:
Hier möchte ich einige Farbschläge vorstellen, welche ich in meinem Schwarm halte und bei mir gezüchtet werden. Natürlich gibt es noch viele verschiedene mehr.
Da es sich bei mir um eine kleine Hobby-Zucht handelt, kann es natürlich sein, dass nicht immer alle Farbschläge zur Verfügung stehen. Mir ist es auch wichtig, dass die Tiere Brutpausen einlegen, um sich von den Strapazen einer Aufzucht von mehreren Jungtieren erholen zu können.
Trotz ständiger "Weiterbildung" können die Beschreibungen durchaus fehlerhaft oder unvollständig sein. Bitte um Verständnis.
Bei den "normalen" Wellensittichen ist der Körper durchgehend mit einem Farbton behaftet.
Die Flügelfedern sind dunkel mit weißem Rand.
Die Grundfarbe kann sich in vielen verschiedenen Farbtönen wiederspiegeln.
Angefangen von Türkisblau, Hellblau über Dunkelblau bis hin zu Violett, Grau und Mauve in den Blaureihen
bzw.
von Hellgrün über Dunkelgrün bis hin zu Olivegrün und Graugrün in der Grünreihe.
Das Gesicht ist normalerweise Weiß, kann aber auch ein Gelbgesicht tragen.
Leider kann ich nicht zu jedem Farbton ein passendes Foto liefern.
Hier einige Beispiele:
Hellblau
Hellblau
Hellblau mit Gelbgesicht
Violett
Hellgrün
Olivegrün
Graugrün
Graugrün
Blackwings sind ein relativ junger Farbschlag, welcher in den letzten Jahren immer öfters in Österreich und Deutschland auftritt.
Der Blackwing (engl. schwarzer Flügel) hat keine normale Wellenzeichung mehr im Flügel. Diese ist nur mehr leicht zu erkennen. Daher wirkt der Flügel schwarz.
Den Blackwing findet man in der Grün- und in der Blaureihe, auch in Kombination mit Gelbgesicht, Schecken etc. wird dieser Farbschlag eingekreuzt. Auch in Kombination mit z.B. Opalin ist er möglich.
Blackwing Olivegrün
Blackwing Hellblau + Gelbgesicht
Blackwing Grün + Opalin
Blackwing Nachwuchs
Der Texas Clearbody (kurz: TCB) ist ebenfalls in allen Farbtönen vertreten.
Wie der Name Clearbody schon sagt, wird hier die Körpergundfarbe vorwiegend am Bauch/Brustbereich stark aufgehellt. Die Wellenzeichnung bleibt annähernd gleich wie beim Normalvogel, wird allerdings etwas heller, und werden meist bis zum Ende der Schwungfedern ganz ausgebleicht.
Augen sind normal Schwarz mit Irisring
Am besten erkennt man die Grundfarbe des TCB am hinteren Rücken beim Bürzel.
Den Australischen Schecken findet man auch in der Blau- und Grünreihe.
Das typische Merkmal sind in der Blaureihe die weißen Flügelspitzen, die weißen Schwanzfedern und der weiße Bauchring. Am Hinterkopf befindet sich ein kleiner weißer Fleck.
In der Grünreihe sind diese genannten Merkmale Gelb.
Die Grundfarben können wie bei den "Normalen" in allen Farbschattierungen vorkommen.
Der Rezessive Schecke unterscheidet sich vom Australischen Schecken dadurch, dass die Zeichnungen unregelmäßig und willkürlich angeordnet sind.
Dabei können die Grundfarben, die Flügelzeichnungen an gewissen Stellen einfach wegfallen und fehlen. Dabei kommen immer wieder andere Muster zum Vorschein.
Hier gleicht selten ein Tier dem anderen.
Den Lutinos (Grünreihe) und den Albinos (Blaureihe) fehlt jegliche Wellenzeichnung, bzw. ist nur sehr schwach auszumachen.
Die Körperfarbe ist bei den Lutinos Gelb bzw. bei den Albinos Weiß.
Die Flügelspitzen sowie die Schwanzfedern sind weiß.
In meiner Zucht finden sich aber nur Lutinos. (Also Gelbe)
Beim Spangle ist die Flügelzeichnung ausschlaggebend.
Diese ist quasi Spiegelverkehrt zum "Normalen"
Hier ist die Grundfarbe der Flügelfeder je nach Blau- oder Grünreihe weiß oder gelb. Die Ränder tragen dabei die Körperfarbe.
Die Körpergrundfarbe kann wie bei den "Normalen" in allen Farbtönen variieren.
Zahlreiche Internetseiten mit vielen, vielen informativen Beiträgen zu Haltung, Gesundheit, Fütterung usw. findet man mittlerweile im Web.
Auch auf den Sozial-Media Kanälen gibt es tolle Gruppen, in welchen man auch gerne Fragen stellen, Infos austauschen und Erfahrungsberichte nachlesen kann.